Die Pfarrkirche St. Alban in Gabsheim
der Innenraum
Innenraum seitlich
Zum Innenraum der Gabsheimer Kirche äußert sich der Kunsthistoriker Friedhelm Wilhelm Fischer in seinem Buch "Die spätgotische Kirchenbaukunst am Mittelrhein" (Heidelberg 1962) auf Seite 243 folgendermaßen: "Der kleine Hallenraum in Gabsheim vermittelt den Eindruck der Intimität gleichzeitig mit dem der Weiträumigkeit. Dieser reizvolle Widerspruch und die vorzügliche Qualität der Steinmetzarbeiten machen ihn zu einem der schönsten Kirchenräume am Mittelrhein."

Der fast quadratische Kirchenraum mit einer Breite von 13 und einer Länge von 14 m ist in drei fast gleich hohe Schiffe (
Scheitelhöhe 7,70 m)  gegliedert. Das Kirchengewölbe besteht aus drei Jochen und wird von je drei achteckigen Pfeilern getragen.Die Gewölberippen des Mittelschiffes bilden ein rhombisches Netzmuster, wobei sich an Schnittpunkten der Rippen des vorderen und mittleren Joches Wappenschilde finden. Ebenso finden sich Wappenschilde an den mittleren vier Pfeilern, wo sich die  Netzrippen bündeln (mehr dazu unter Wappen).

Der Innenraum: Blick durch das Mittelschiff zum Chor

Blick in das Netzgewölbe des ersten Joches

Der Chor mit seitlich davor angebrachter Kanzel
Der Chor ist vom Kirchenschiff aus über vier Stufen zu erreichen. Vom Kirchenschiff aus gesehen rechts hinter dem Triumphbogen befindet sich der Eingang zur Sakristei. Links vor dem Triumphbogen steht die steinerne, vom Chor aus zu betretende Kanzel, die mit den Bildern der vier Evangelisten bemalt ist. Ihm gegenüber, auf der rechten Seite, befindet sich das moderne Pult zur Verlesung von Lesung und Evangelium.
Im Zentrum des Chors steht der nach den Reformen des II. Vatikanums aufgestellte Altartisch aus hellem Kalksandstein. Vor der östlichen Chorwand befindet sich die Mensa des früheren Hauptaltars, mit dem Tabernakel auf dem die Figur des Guten Hirten steht.
In der südöstlichen Chorwand ist eine Nische mit gotischem Maßwerk, in der nordöstlichen Chorwand ein Sakramentshäuschen mit Wimperg eingelassen. In der Wand links davon ist ein Grabstein für ein früh gestorbenes adeliges Kind zu sehen (mehr dazu unter Ausstattung und Grabsteine).

Im hinteren, zum Turm hin gelegenen Teil findet sich die Empore, auf deren linker Seite auch die Orgel mit Spieltisch untergebracht ist. Die Empore war ursprüglich aus Holz und reichte nur bis zum letzten Pfeilerpaar. Bei der Renovierung 1978 wurde sie aus Beton gefertigt, etwas tiefer gelegt und etwa 1,5 m nach vorn gezogen. Die wuchtige Konstuktion der vorgezogenen Empore beeintächtigt seitdem die Raumwirkung der ganzen Kirche.


Der Innenraum der Gabsheimer Kirche in früheren Zeiten

Innenraum vor 1932Die nebenstehende Abblidung einer Postkarte zeigt den Kircheninnenraum, wie er vor der Renovierung um 1932 ausgesehen hat. Am oberen Bildrand erkennt man noch den vorderen Abschluss der hölzernen Empore. Die Gewölbefelder und die Wand des Triumphbogens sind bemalt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man Risse am Triumphbogen. Über der Kanzel befindet sich noch ein Schalldeckel mit dem darauf stehendem Guten Hirten.
Rechts davon sieht man das heute nicht mehr vorhandene Herz-Jesu-Schaualtärchen. Der Hauptaltar zeigt noch das neugotische Altarretabel.







KIrchenraum vor 1968Die nebenstehende Postkarte zeigt den Zustand des Kircheninnenraums vor 1968. In Gegensatz zu dem vorherigen Bild ist die Wandbemalung und der Schalldeckel über der Kanzel verschwunden. Im Chor erkent man noch die alten mit geometrischem Mustern verzierten Fenster (heute Bildfenster).

Anders als heute findet sich noch der Mittelgang, der alte Hochaltar, das Herz-Jesu-Altärchen und an den ersten beiden Pfeilern die Figuren des Hl. Josef und des Hl. Antonius von Padua. Im Chorraum sieht man noch die eigens für die Kinder aufgestellten Bänke.


   Blick vom Altarraum in das Kirchenschiff
   (Aufnahme um 1960)

   Man erkennt noch die alte Holzempore, die
   Orgel mittig vor dem Turm und die
   neugotischen Rahmen der Kreuzwegstationen.
   Der Aufgang zur Empore befindet sich noch
   links neben dem Eingang.


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© Rudolf Post, Februar 2010

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