Die Pfarrkirche St. Alban in Gabsheim
Wappen

In der Gabsheimer Kirche befinden sich an Gewölbekonsolen, Pfeilern und an Schnittpunkten von Gewölberippen zahlreiche Wappen. Diese Wappen stammen von Geschlechtern und Territorialherren, die zu Gabsheim in einer bestimmten Beziehung standen, sei es dass sie Rechte über Gabsheim und die Kirche ausübten, hier Besitz hatten oder aber zum Erhalt und Ausbau der Kirche beigetragen haben.
St. Alban
GeispitzheimZwei Wappen seitlich an des Gewölberippenkonsolen im Chor:

links: Wappen der Ritter von Groenesteyn (Bezug zu Gabsheim?)

rechts: Wappen der aus Gabsheim stammenden Familie von Geispitzheim.
Die Familie hat sich von Gabsheim ausgehend weit in das Mittelrheingebiet und die Pfalz verzweigt, oft mit dem Namenszusatz Fetzer (Vetzer) von Geispitzheim, Bube von Geispitzheim oder auch Krieg von Geispitzheim.

DalbergFünf Wappen an den Rippenschnittpunkten des 1. Joches im Mittelschiff:

Das Wappen der Kämmerer von Worms (Dalberger), die vom Ende des 14. bis Ende des 18. Jh. die Ortsherrschaft innehatten.
GeispitzheimRüdesheimlinks: Geispitzheimer Wappen

rechts: von Rüdesheim (vgl. Grabstein Nr. 9)
links: Geteilter schwarzer Schild mit je drei aufsteigenden silbernen Spitzen (bisher unbekannt. Möglicherweise das Wappen der Wamboldt von Umstadt? Wer weiß Genaueres? Bitte melden!)

rechts:
Silberner Wechselzinnenbalken in rotem Schild (bisher unbekannt. Möglicherweise das Wappen der Herren von Nesselrath? - wer weiß Genaueres? Bitte melden!)

Zwei Wappen unterhalb der Pfeilerbündel am 2. Pfeilerpaar:

links: Allianzwappen  Kämmerer von Worms (6 Lilien), genannt
Dalberg (Ankerkreuz)

rechts: Wappen der Gemeinde, wie es auf alten Gabsheimer Gerichtssiegeln zu sehen ist. 6 Lilien im oberen und eine Pflugschar im unteren Feld.

Zwei Wappen im Gewölbefeld des mittleren Joches:

links: Grafen von Nassau-Saarbrücken, sie hatten ursprünglich die Vogtei

rechts: die Herren von Bolanden, sie übernahmen um 1100 die Vogtei von den Grafen von Saarbrücken.

Zwei Wappen am hinteren Pfeilerpaar:

links: Allianzwappen der Geispitzheimer mit einem mir bisher unbekannten Geschlecht. Wer kann weiter helfen?

rechts: Wappen von Hermann Kardinal Volk. Er war zur Zeit der letzten Renovierung Bischof von Mainz.

links: Wappen im Gewölbefeld über der Empore: Domkapitel Mainz

rechts: Wappen der Kämmerer von Worms im Scheitel des Turmgewölbes.

Einige der oben dargestellten Wappen zeigen Reliefstruktur. Sie dürften als originale Wappen aus der Erbauungszeit anzusehen sein. Andere sind glatt und könnten daher auch in späterer Zeit mit einem sekundären Wappen übermalt sein. Dies ist unstrittig bei dem Wappen von Kardinal Volk. Auch das Allianzwappen Kämmerer von Worms/Dalberg kann nicht aus der Erbauungszeit stammen, denn erst 1595 führten die Kämmerer von Worms das viergeteilte Schild mit den Lilien und dem Ankerkreuz. Möglicherweise ist auch das Ortswappen erst späteren Datums.


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© Rudolf Post, August 2011

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