Landschaft und Bodenbeschaffenheit in Gabsheim
Die Entstehung des heutigen Landschaftsbildes

Flache Täler und langgestreckte sanfte Höhenzüge
Die seit 35 Millionen Jahren in unserem Gebiet abgelagerten Schichten liegen heute nicht mehr gleichmäßig horizontal ausgerichtet, sondern sind durch Geländebewegungen in der Horizontalen leicht geneigt und dazu durch Erosionsvorgänge teilweise abgetragen oder angeschnitten. 

Die Landschaft um Gabsheim ist von Erosionsvorgängen deutlich gezeichnet. Von der Höhe zwischen Wörrstadt und Spiesheim im Westen Gabsheims im Bereich der heutigen Autobahn bilden sich drei Senken, die das Gelände von Gabsheim nach Osten hin entwässern. Durch die mittlere Senke, in der auch das Dorf Gabsheim liegt, fließt die Goldbach in Richtung Undenheim. Jede Senke ist flankiert von parallel zueinander verlaufenden, sanft geschwungenen Höhenzügen, und es ist charakteristisch für Gabsheim, daß man das in der Senke liegende Dorf von weitem nur an seinem Kirchturm erkennt, der über die Höhenzüge herausragt.

Mehrere Meter hohe Lößwand an der Benner Hohl
Der am höchsten liegende Teil der Gemarkung Gabsheim (220 m über NN) findet sich an der nach Wörrstadt hin gelegenen Gemarkungsgrenze, am sog. Lauerschen Eck. Die Unterpforte des Dorfes liegt noch 165 m über NN und der tiefste Punkt ist mit 150 m dort, wo die Goldbach die Gemarkungsgrenze zu Undenheim hin schneidet, in der Gegend, wo einmal das nach einem Hochwasser aufgegebene Dorf Nordelsheim stand.

Die fruchtbare Lößschicht ist in Gabsheim an vielen Stellen mehrere Meter dick. Da wo das Erdreich angeschnitten wird, etwa in der sogenannten Benner Hohl oder in den Baugruben im nicht weit davon gelegenen Neubaugebiet kann man gut diese feinen Erdschichten sehen, die in Jahrmillionen vom Wind herangetragen wurden.


Geländeschichten im gerodeten Wingertsgelände
Die flachen Senken sind im Laufe der Zeit durch Erosion entstanden, das heißt, dass Regen und Wasserläufe sich allmählich in die Landschaft hineingefressen und immer mehr Material fortgetragen haben. Dabei wurden auch die Ablagerungsschichten des ehemals hier vorhandenen Meeres angeschnitten und teilweise abgetragen. 

Betrachtet man bestimmte Talhänge in der Gabsheimer Gemarkung, so kann man an den verschienenen Bodenverfärbungen deutlich verschiedene Schichten erkennen. Das nebenstehende Bild zeigt, dass solche Schichten besonders gut erkennbar sind, wenn ein Wingert frisch gerodet und dabei tief umgepfügt wurde oder wenn ein Feld im Herbst neu gezackert wurde. Durch landwirtschaftliche Bodenbearbeitung sind jedoch in vielen Fällen diese Schichten stark auseinandergezogen und durchmischt. An manchen Stellen künden nur noch ein paar verwitterte Kalksteine auf der Oberfläche eines Wingerts oder Ackers davon, dass hier einmal eine kalkhaltige Schicht angeschnitten wurde.


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© Rudolf Post, Februar 2010

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