Zur Archäologie von Gabsheim
4. Publikationen über Funde und Ausgrabungen von 1950 - 1999
1952 Illert, Georg M.: Das vorgeschichtliche Siedlungsbild des Wormser Rheinübergangs. (Der Wormsgau. Beiheft 12)
S. 120: [Fundübersicht] Gabsheim
Grab (Glockenbecherkultur) Fundort unbekannt.
Siedlungsspuren (Neolithikum) Fundort unbekannt.
Einzelfunde (Neolithikum) Fundort unbekannt.
1952 Schermer, H.: Rheinhessische Bodenfunde im Jahre 1950. In: Mitteilungsblatt zur rheinhessischen Landeskunde 1. 1952, S. 9-11.
- S. 10: Römische Kaiserzeit (Chr. Geb. - 406 n. Chr.):
Gabsheim, Gewanne "Uf Pütz": Auf einem Acker von Dreibus wurde nach Mitteilung von Prof. Curschmann eine Münze der Salonina gefunden. Rückseite: PUDICITIA (Pr. Bes. Gabsheim).
1958: Schönfeld, Hilde: Die Urnenfelderkultur in Rheinhessen. Bingen 1958.
Enthält auf S. 31 eine Tabelle: „Grabformen der älteren Urnenfelderstufe (Hallstatt A)“ mit dem Eintrag eines Grabes unbestimmter Grabform aus dieser Kulturstufe für Gabsheim.
1960 Franke, Peter Robert (Bearb.): Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland. Abteilung IV Rheinland-Pfalz. Berlin 1960. - S. 73 Grabfund: 1 Münze 1. Hälfte 1. Jahrhundert? Zwischen Gabsheim und Bechtolsheim, an der Staatsstraße, 1902/03, Brandgrab 1. MusWdZ 1903, S. 7. Im Mus. Mainz verbrannt.
- S. 88 GABSHEIM. Außer neolithischen Funden stammen zahlreiche römische Einzelfunde aus Gabsheim. Mehrere Gräber, darunter frühkaiserzeitliche, sowie eine röm. Villa rustica auf dem »Heidenacker« zeugen von einer Besiedlung in röm. Zeit; für die fränkische Periode gibt es einige Gräber. Wahrscheinlich war Gabsheim eine Wangionensiedlung.
Literatur: Kofler AK S. 62, NAK S. 462; Brilmayer S. 155; MZ 22, 1927, S. 15f. 29; JBHess-Denkmalpfl. 4a, 1930, S. 112; Behrens, Wangionengebiet S. 8; Rheinhess. Mitt. 1, 1952, S. 10.
EINZELFUNDE:
1. Antonian Salonina 259/268 Rom RIC 24/25 Typ Priv. (Gewanne »Uf Pütz«, Feld von Dreibus, 1948/1950. MZ 44/45, 1949/50, S. 157; Rheinhess. Mitt. 1, 1952, S. 10. In Privatbesitz Gabsheim)
2. Follis Constantin I 320/324 The C 123 M. F. 575.
3. Maiorina Magnentius 350/353 Arl C 7 M. F. 574 (3-4 Im Inv. der Sammlung Fremersdorf ist nur eine Münze angegeben, vorhanden waren in der Münztüte jedoch zwei.)
4. Maiorina Magnentius 350/353 Tre C 20 M. F. 574.
5ff. Münzen ? (Kofler AK S. 62; Brilmayer S. 144.
1964 Stümpel, Bernhard: Aus der Ur- und Frühgeschichte des Kreises Alzey. In: Alzeyer Geschichtsblätter 1. 1964, S. 24-63.
S. 29: Funde der Bandkeramik kennen wir einstweilen aus Albig, Alzey ... Fürfeld, Gabsheim(?), Kettenheim ... Mit Fragezeichen müssen die Fundorte versehen werden, aus denen Steingeräte stammen, die nicht mit Sicherheit der Bandkeramik zuzuweisen sind, die aber auf jeden Fall einer der drei bäuerlichen Kulturen angehören, von denen bisher die Rede war [nämlich Ältere Jungsteinzeit, Rössener Kultur, Hinkelsteinkultur]
S. 32: Glockenbechermaterial stammt aus Alzey, Armsheim, Dautenheim , ..., Gabsheim, ...
S. 34: Die gesicherten Fundstellen der frühen Bronzezeit liegen in folgenden Gemarkungen: Albig, Alzey, Bechenheim, ..., Gabsheim, ....
S. 38: Nachfolgend seien noch die Fundorte [der Hallstattperiode] des Kreises aufgezählt: Albig, Alzey, Armsheim, ..., Gabsheim, ....
S. 45: Aus der Frühlatène stammen Funde der Gemarkungen Alzey, Armsheim, Bechenheim, ..., Gabsheim(?), ...
S. 59: Zum Schluß des Kapitels über die römische Zeit seien wieder die Fundstellen in Stadt und Kreis Alzey aufgeführt. Etwa bis zum Jahr 200 n. Chr. herrschte bei uns die Brandbestattung vor. Brandgräber sind also Zeugen für die römische Frühzeit und sollen zunächst genannt werden. Wir kennen bisher solche Gräber aus Albig, Alzey, Armsheim(?), ..., Gabsheim, ...
Siedlungsfunde oder Einzelfunde, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Siedlung [der Römerzeit] hinweisen, stammen aus Albig, Alzey, Armsheim, ..., Gabsheim, ....
S. 60: Die fränkische Landnahme lässt sich von archäologischer Seite her fast ausschließlich durch Grabfelder nachweisen. Solche Friedhöfe sind bisher in Albig, Alzey, Armsheim, ..., Gabsheim, ... Wörrstadt festgestellt worden.
1965/66 Köster, Chista: Beiträge zum Endneolithikum und zur Frühen Bronzezeit am nördlichen Oberrhein. In: Prähistorische Zeitschrift 43/44, 1965/66, S. 2-95. S. 54 (Tafel 21, 5) und S. 59 (Tafel 24, 10) Abbildungen zweier endneolithischer Gefäße aus Gabsheim und auf S. 66, Anm. 180 besagt, dass der Glockenbecher mitteldeutscher Herkunft ist. [<- Pachali 122.]
latènezeitlicher Napf1968 Stümpel, Bernhard: Beiträge zur Latènezeit im Mainzer Becken VI. Funde der jüngeren Latènezeit im Gau-Odernheimer Becken. In: Mitteilungsblatt zur rheinhessischen Landeskunde. 17.1968, S. 442-448.
S. 444: Gabsheim, Kr. Alzey, hat verschiedene frührömische Funde geliefert, von denen hier ein mit „Bogenstrich“ verzierter grober Napf vorgeführt sei, da er noch in Latènetradition steht und zumindest als „Latèneausläufer“ angesehen werden kann. (Abb. 3) 

Die Gefäßform ist nicht sonderlich typisch. Sie erscheint jedoch in dieser streng konischen Art im reinen Spätlatène noch nicht. Erbe der Latènezeit ist dagegen der bogig geführte „Besenstrich“, für den wir gute Parallelen aus dem nahe gelegenen Hahnheim anführen können. Dort finden sich gleichartig verzierte Gefäße in echtem Spätlatène-Zusammenhang.
Der Gabsheimer Napf kam 1873 gemeinsam mit einem spätbronzezeitlichen Zylinderhasgefäß durch Ankauf ins Mainzer Museum (Inv.-Nr. V 229), allerdings ohne nähere Angaben über die Fundstelle (Ankaufsbuch I, S. 197).
1970 Richter, I.: Der Arm- und Beinschmuck der Bronze- und Urnenfelderzeit in Hessen und Rheinhessen. München 1970. (=Prähist. Bronzefunde X, 1.) S. 123: Gabsheim, Kr. Alzey, Rheinland-Pfalz. - Fundumstände unbekannt- - Armring mit stark zerstörter Oberfläche und blasiger Brandpatina; Dm. 6,0 cm (Taf. 41, 739), - Landesmus. Mainz (V 2063). - Unpubliziert. [<- Eggert S. 261 rundstabiger Armring aus Gabsheim]
1972 Pachali, Eike: Die vorgeschichtlichen Funde aus dem Kreis Alzey vom Neolithikum bis zur Hallstattzeit. Alzey 1972. (=Alzeyer Geschichtsblätter. Sonderheft 5) S. 122/23 (Glockenbecherkultur): - Fundstelle 1. FU.: "Aus einem Skelettgrab". AO.: LM Mainz, o. Inv.Nr. (z. Zt. nicht auffindbar) Lit.: Westd. Zeitschr. 13, 1894, 291 und Tf. 5, 1; Kofler 1899, 462; G. Behrens 1927, 18, Nr. und Abb. 58, 2; Köster 1965/66, Tf. 24, 10. Glockenbecher mit einer breiten Verzierungszone unter dem Rand und in Höhe des Bauchumbruchs: Je zwei umlaufende Bänder aus eingestochenen Linien sind durch senkrechte Stichgruppen verbunden, H. ca 15 cm. - (Fundstelle 2). FU.: Herkunftsort und FU. unsicher. AO.: LM Mainz, Inv. Nr. 0.1733. Lit.: Köster 1965/66, Tf. 21, 5. Grauer, gut geglätteter Glockenbecher mit je einer breiten Verzierungszone in der Halseinziehung und unterhalb des Bauchumbruchs: Beiderseits eines metopenartig mit Schachbrett- und Gittermustern, waagrechten Strichen und untereinandergestellten waagrechten Winkellinien, sowie freibleibenden Feldern verzierten Bandes ebenfalls umlaufende, querstrichgefüllte Bänder, bei der Halsverzierung noch eine weitere Ritzlinie zwischen den Bändern, H. 15 cm.

S. 127 (Funde von Steingeräten) - Die zuerst in der Zeitschr. des Vereins zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer 1, 1845 unter "Gabsheim, Flur Nähe Franzosenrech" genannte Felsgesteinaxt stammt aus der Gemarkung Wörrstadt, s. d. [hier die Angaben unter Wörrstadt (S. 131)]: Große, konisch durchbohrte Felsgesteinaxt, Querschnitt etwa rechteckig mit leicht gerundeten Schmalseiten, L. 37,8 cm (LM Mainz, Inv. Nr. 4807; Zeitschr. des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Alterthümer 1, 1845-1851, 332 (unter Gabsheim); Kofler 1894, 68). - Mittelteil eines schmalhohen Schuhleistenkeils, L. 12,7 cm (LM Mainz, Inv.Nr. V 4208). - Dicknackiges Felsgesteinbeil mit rechteckigem Querschnitt, L. 7,8 cm. und Schneidenteil eines wohl spitznackigen Steinbeils mit ovalem Querschnitt, L. 7,8 cm (LM Mainz, Inv. Nr. 4637/4738; Westd. Zeitschr. 10, 1891, 398 und Kofler 1899, 462).
S.148/49 (Urnenfelderzeit) - (Fundstelle 1). FU.: Unbekannt, vielleicht Grabfund. AO.: LM Mainz, Inv. Nr. V 1528. Zeitstellung: Ha A. Doppelkonisch-flaschenförmiges Gefäß mit randlosem Kegelhals, graubraunm mäßig überglättet, H. ca. 27 cm (Tf. 48 C). - (Fundstelle 2). FU.: Unbekannt, aus der Sammlung Wimmer. Zeitstellung: Btz. D/Ha A. Zusammengebogene, beschädigte Bronzenadel mit dreigegliedertem, plattigem Kopf und einmal geknotetem Schaft ("Mainzer Nadel"), erhaltene L. (unverbogen) ca. 23,0 cm (Tf. 55 D1). - (Fundstelle 3). FU.: Unbekannt. AO.: LM Mainz, Inv. Nr. V 2063.2110. Zeitstellung: Ha A/B. Zwei etwa rundstabige offene Bronzearmringe mit verjüngten Enden, verziert mit Strich- und Winkelstrichgruppen, Oberfläche teilweise stark korrodiert, größte Dm. 7,1 und 7,3 cm (Tf. 53 A1. 2). [Armreif 2 ist nach Eggert, S. 261 nicht aus Gabsheim sondern von unbekannter Fundstelle]
S. 201 (Ortsfeste vor und frühgeschichtliche Denkmäler) - Ein ebenfalls noch sichtbares oder jedenfalls vor kurzem noch sichtbares Hügelgrab soll sich in der Gemarkung Gabsheim befinden: unmittelbar hinter dem Ort an der Chaussee nach Bechtolsheim (Jahresbericht der Denkmalpflege Hessen 4a, 1930, S. 112; bei einer Ortsbesichtigung im Jahre 1970 konnte der Hügel nicht mehr gefunden werden).
1974 Kühn, Herbert: Die germanischen Bügelfibeln der Völkerwanderungszeit in Süddeutschland. Graz 1974, S. 198-200.

GABSHEIM, Kr.Alzey Rheinland-Pfalz Nr. 80-83
Der Fundplatz ist seit 1880 immer wieder von den Einwohnern des Ortes geplündert worden. Von Herrn Konradi, Gabsheim, sind die Bügelfibeln aus Gabsheim zusammen mit anderen Funden durch das Museum Mainz im Mai 1886 käuflich erworben worden. Die Stücke waren gefunden worden im April 1886. Fundumstände sind nicht bekannt, Die Westdeutsche Zeitschr. Jg. VI, 1887, nennt als Erwerb der damaligen Originalsammlung, des Vereins zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertümer in Mainz, eine Spangenfibel, heute Bügelfibel genannt, aus Erz (S. 306). Diese Sammlung bildet den Grundstock des heutigen Altertumsmuseums der Stadt Mainz, das mit der Gemäldegalerie zu einem Museum vereinigt wurde.

80. Gabsheim. Fibel mit rechteckiger Kopfplatte und ovalem Fuss. Mainz, Altertumsmus. Inv. Nr. N 3150, Gr, 12,2 cm, Einzelstück, Bronze, Nach den Akten des Museums ist das Stück 1886 aus Privatbesitz von Herrn Konradi, Gabsheim angekauft worden. Im Röm.- Germ. Zentralmus. Mainz findet sich ein Abguss Nr. 9889.
Auf der Kopfplatte sitzen oben drei, auf den Ecken je einer und an den Seiten je zwei Knöpfe, deren Köpfe zusammengewachsen sind, sodass der obere Teil der Kopfplatte wie durchbrochen erscheint. Die Kopfplatte ist umrandet von einem breiten Steg, im Innern hat sie Tierornamentik. Der Bügel hat einen stark erhobenen Mittelgrat und rechts und links Flechtband. Der Fuss hat eine breite Umrandung, danach innen folgend eine zweite Einrahmung mit Tieraugen und Tierköpfen, dann eine Kerblinie und im Innern Flechtband. Am Ende des Fusses sitzt ein grosser Tierkopf.
Behandelt: Kap. 86, Typ 49, Typ von Gabsheim, S. 1135.
Zeit: 600-650.
Lit. : Kühn, Rheinprovinz. Taf, 111, Abb. 49, 6. -

81. Gabsheim. Fibel mit rechteckiger Kopfplatte und ovalem Fuss. Mainz, Altertumsmus. Inv. Nr. N3155. Gr, 8,7 cm, Einzelstück. Bronze vergoldet. Nach den Akten des Museums ist das Stück aus Privatbesitz angekauft worden im Mai 1886.
Auf der Kopfplatte sitzen oben vier, und rechts und links je drei Knöpfe, die zusammengewachsen sind, und deren untere Partie fortlaufende Linien bilden. Die Kopfplatte ist umrandet mit einem breiten Strich von Niello. Im Innern hat sie Flachschnitt, der schachbrettartig gegliedert ist. Der Bügel hat einen breiten Mittelsteg mit Kreisaugen und rechts und links Linienbänder. Der Fuss hat eine breite Umrandung mit Niello, und im Innern auf beiden Seiten Mäander, Zwischen ihnen bilden drei senkrechte Linien die Mitte. Am Ende der Fussplatte sitzt ein grosser Tierkopf.
Behandelt: Kap. 69, Typ 28, Typ von Rommersheim, S. 1020.
Zeit: Um 600.
Lit. : Kühn, Rheinprovinz, Taf, 94, Abb. 28, 4,

82. Gabsheim. Fibel mit halbrunder Kopfplatte und gleichbreitem Fuss. Mainz, Altertumsmus. Inv. Nr. N3169. Gr. 8,6 cm. Silber vergoldet. Einzelstück, Das Stück ist 1886 angekauft worden.
Auf der Kopfplatte sitzen fünf Laternenknöpfe, Die Kopfplatte ist doppelt umrandet und hat im Innern Rankenverzierung. Bügel und Fuss sind durch einen Quersteg getrennt. Beide haben einen breiten Mittelgrat, der mit Kreisaugen verziert ist. Rechts und links finden sich Zickzackbänder. Am Ende des Fusses, der glatt abgeflacht ist, finden sich zwei Dreiecklinien.
Behandelt: Kap. 25, Typ 11, Typ Gleichbreiter Fuss mit Laternenknöpfen, S. 694.
Zeit: 500-550,
Lit. : Kühn, Rheinprovinz, Taf, 77, Abb, 11, 19. -

83. Gabsheim.Fibel mit halbrunder Kopfplatte und gleichbreitem Fuss. Mainz, Altertumsmus. Inv. Nr. 3167 und 3168, Fibelpaar, Silber vergoldet. Gr. 8,3 cm, Bei dem Stück 3168 sind drei der fünf Knöpfe abgebrochen. Das Fibelpaar wurde im April 1886 gefunden und im Mai 1886 durch das Museum von Herrn Konradi, Gabsheim, käuflich erworben.
Auf der Kopfplatte sitzen fünf Knöpfe mit Almandinen, Die Kopfplatte hat eine dreifache Umrandung und im Innern ein Gittermuster. Bügel und Fuss sind durch einen Quersteg getrennt. Sie haben einen breiten Mittelgrat. Der Bügel hat Punktverzierung. Der Fuss Niello-Einlagen, rechts und links findet sich ein Zickzackmuster. Am Ende des Fusses, der glatt abgeflacht ist, sind Punkte angebracht, auf einer der Fibeln in Form eines Radkreuzes.
Behandelt: Kap. 51, Typ 21, Typ mit Gittermuster, S. 900.
Zeit: 550-600.
Lit. : Kühn, IPEK 1932/33, Taf. 22. 10. Kühn, Rheinprovinz, Taf, 84, Abb. 21, 18.-

[Die Gabsheimer Fibeln gehören verschiedenen Typgruppen an und werden in verschiedenen Kapiteln noch einmal erwähnt. Hervorzuheben ist, dass Kühn einen Typ nach dem Fundort Gabsheim benennt. Diese Darstellung wird im Folgenden noch gebracht]
S. 1135-1137
Kap. 86 Typ 49
Typ von Gabsheim
Zonenring
600-650, Fortleben bis 700

Zu den Fibeln des 7. Jhs. mit ovalem Fuss und rechteckiger Kopfplatte gehört ein Typus, den ich in Rheinprov. als den Späten Typ von Andernach bezeichnet habe. Da aber die Benennung Andernach mehrfach verwendet wird, möchte ich doch einen neutraleren Ausdruck wählen, nämlich Gabsheim. Die Benennung ist deshalb berechtigt, weil Gabsheim besonders deutlich den Übergang bezeichnet.
Gemeint ist der Übergang von einer Verbindung der Knöpfe durch ein festes Band zu dem späteren Zonenring. In Kap. 80 habe ich zu Typ 87, Typ von Trivières dargelegt, dass es irrtümlich war, den Zonenring als nur langobardisch zu bezeichnen. So ist es in der Literatur bisher geschehen. Der Zonenring entsteht nicht bei den Langobarden, sondern bei den Franken. Bei ihnen sind alle Übergänge sichtbar, nicht aber bei den Langobarden. Die Langobarden sind vielmehr aufnehmend, nachahmend.

Die Langobarden, nicht direkt betroffen von dem Einfluss der Angelsachsen, haben nicht die rechteckige Kopfplatte entwickelt. Ihre Vorstellungswelt der Bügelfibel gegenüber ruht in der Tradition der Goten mit der Oberwelt, dem Himmel, als rund oder halbrund, der Erde als rechteckig, der Unterwelt als dämonisches Tier. Die rechteckige Kopfplatte vernichtet diese mythische Sicht. An der entscheidenden Stelle, dem Himmelsgedanken, gelangt - wie dargelegt -, diese völlig andersartige Grundvorstellung von den Angelsachsen nach 550 zu den Franken. Erwachsen ist die Bildung der rechteckigen Kopfplatte bei den Sachsen, den Festlandsachsen, wie den Inselsachsen aus der spätrömischen Fibel. Sie hatte niemals einen mythisch-gedanklichen Gehalt, sie war eine Brosche, ein Gebrauchsgegenstand, sonst nichts.
Diese neue Form dringt nach 550 bei den Franken ein, zu einer Zeit, als bei ihnen auch schon der alte mythische Gehalt in seiner Dreigliederung an geistiger Kraft verloren hatte, zu einer Zeit, als nur noch der Amulett-Charakter, der Schutzcharakter verblieben war. Die Runen auf den Bügelfibeln sprechen diesen Wesenszug deutlich aus, er ist auch bei den Rundscheiben vorhanden, wie ebenfalls die Runen auf diesen Schmuckstücken ergeben. Der spezielle Sinn ist verloren worden, der Gesamtcharakter als glückbringendes Heilssymbol ist aber verblieben.
Die Langobarden, verbundener geographisch der gotischen Überlieferung, erhalten stärker und offenbar auch bewusster den ursprünglichen Sinngehalt mit der halbrunden Kopfplatte. Bei den 105 Bügelfibeln der Langobarden in Italien, vorgelegt in dem Corpus-Werk von Fuchs-Werner (S. Fuchs-J. Werner, Die langobardischen Fibeln aus Italien, Berlin 1950) haben nur 11 Fibeln eine rechteckige Kopfplatte. Von ihnen sind 8 fränkischer Import, wie in dem vorliegenden Buch dargelegt ist. Bei den zwei Fibeln, die übrig bleiben (ebd. Taf. 29, A107-08; A111; A109-110) ist es möglich, aber auch nicht gesichert, dass diese Fibeln langobardische Arbeit in Italien sind.
Die rechteckige Kopfplatte ist also ebenso wie der gleichbreite Fuss nicht in dem Kunstgestalten der Langobarden vorhanden. Gerade bei diesen Formen aber entfaltet sich der Zonenring bei den Franken.
Bei den Fibeln Nr. 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, ist der Zonenring noch nicht vorhanden, die Knöpfe werden nur durch eine Bindung zusammen gehalten. Bei den Fibeln Nr. 9, 12, 13 vermag man erst von einem eigentlichen Zonenring zu sprechen. Das Werden tritt also zutage, es geschieht bei den Franken.
Dieser Typ 49, Typ von Gabsheim, ist ein ausgesprochen fränkischer Typ, nicht ein Stück dieser Art erscheint im Italien der Langobarden. Der Typ ist gearbeitet worden in Andernach, wie ich schon in Rheinpr. S. 357-359 dargelegt habe. Von den 11 Stücken dieses Typus stammen 6 aus dem Neuwieder Becken, 3 kommen in Süddeutschland vor, 2 sind in Frankreich gefunden worden, beide im Elsass, nahe der heutigen Grenze.

Die Fundliste ist diese:
Süddeutschland
1. 80 Gabsheim
2. 91 Gnotzheim, Grab 31, später Grab 10
3. 130 Herbrechtingen.

[es folgen die Fundangaben in anderen Gebieten ....]

[<- Göldner 1987; <- Kühn 1940]
1976 Eggert, Manfred K.: Die Urnenfelderkultur in Rheinhessen. Wiesbaden 1976 (=Geschichtliche Landeskunde 13). S. 260-261 Gabsheim: 1) Großes doppelkonisches Gefäß (Urnenfelderkultur), 1873 vom Museum Mainz (Mainz V 1528) angekauft. Pachali, Alzey, S. 148 Fundstelle 1 Taf. 48, C (Mündung dort fälschlich gerundet gezeichnet; Riefe fehlt). 2) Zusammengebogene Nadel (Urnenfelderkultur) 1891/92 aus der Sammlung Wimmer erworben (Museum Worms BE 108) (dort zwei Nadeln genannt; die zweite jedoch z. Zt. nicht aufzufinden). Westdt. Zschr. 11, 1892, S. 240; Pachali, Alzey, S. 148 Fundstelle 2 Taf. 55 D1 (die schwache Rippung unterhalb des Kopfes dort nicht eingezeichnet). 3) Rundstabiger Armring (Urnenfelderkultur) 1891 vom Museum Mainz (Mus. Mainz V 2063) angekauft, früher Sammlung Dael. Richter, Schmuck, S. 123 Nr. 739 Taf. 41, 739; Pachali, Alzey, S. 149 Fundstelle 3 Taf. 53, A1 (Reste der Winkelzier nicht eingezeichnet. - Der dort unter Nr. 2 abgebildete in seiner Verzierung ebenfalls nicht ganz vollständig wiedergegebene Armring mit der Inv.-Nr. 2110 stammt nicht - wie Pachali angibt - aus Gabsheim, sondern ist unbekannten Fundortes; vgl. Richter, Schmuck, S. 122 Nr. 737 Taf. 41, 737).
1977 Kubach, Wolf: Die Nadeln in Hessen und Rheinhessen. München 1977 (Prähistorische Bronzefunde Abteilung XIII Band 3).

S. 375: 928. Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz. - Fundumstände unbekannt. - Verbogene Nadel, deren Kopf oben rezent abgefeilt ist (um wieviel der obere Abschluß dabei verkürzt wurde, ist nicht zu entscheiden). Die Mitelpartie des Kopfes wird von umlaufenden Linien begrenzt, auf der unteren Abschlußrippe ist ein Strichelband sichtbar. Am Hals sind nur noch Gruppen horizontaler Linien zu erkennen, bei denen sich nicht entscheiden läßt, ob sie umlaufend oder gewunden sind. Als Abschluß der Zierzone ein Schaftknoten. Kdm. 1,4 cm (Taf. 62, 928). Mus. Worms (B. E. 108). - Pachali, Kreis Alzey 148 Taf. 55, D1.
S. 461: 1130. Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz, oder Fundort unbekannt. - Bei der vorliegenden Nadel läßt sich nicht mehr entscheiden, welche Inventarnummer sie vor dem letzten Krieg hatte. Die Fundumstände sind in jedem Fall unbekannt. - Nadel mit flach doppelkonischem, getrepptem Kopf, der am größten Durchmesser ein Strichelband trägt. L. noch 13,9 cm; Kdm. 1,5 cm (Taf. 74, 1130). - Mus. Worms (Gabsheim: B. E. 108; Fundort unbekannt: B. E. 978). - Unpubliziert.

1978 Gebers, Wilhelm: Endneolithikum und Frühbronzezeit im Mittelrheingebiet. Katalog. Bonn 1978 (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde Bd. 28)

S. 35: 45 GABSHEIM, Kreis Alzey-Worms (früher Kreis Alzey)
Aus einem Skelettgrab.
1) Becher, H 10,9-11,6; Md,16,4-16,9; BD zwischen 6,5 und 7,0 (Taf. 33,12). Mit horizontalen Kammstempellinien, die ein schmales Metopenband begrenzen, am Rand und auf dem Bauchumbruch verziert. Dicht unter dem Rand eine Schnurlinie. Becher mit rötlich-braunem Slip, der viel Raseneisenerz(?)-Partikel oder Hämatitsteinchen enthält, daher rötliche Färbung des Slips (?). Im Bruch grauschwarz, Magerung nicht ersichtlich, da restauriert.
Mittelrhein. Landesmuseum Mainz, INv.-Nr. 22.X.93.
Lit.: Westdt. Zeitschr. 13, 1894, 291, Taf. 5,1. Hess. Quartalbl. 1, 1891/95, 652 Taf. 22,1. - Arch. Hess. Gesch. NF 2, 1899, 462 Nr. 19. - 12. Ber. RGK 1920 FK 20. - G. Behrens (1927) 18 Nr. 58, 2. - R. Stampfuß (1929) 163 Abb. 13 Taf. 6,16. - Chr. Köster, Prähist. Zeitschr. 43/44, 1965/66, 2 ff. Taf. 24, 10.

46 GABSHEIM (?)
1) Becher, H 15,3; MD 15,5; BD 8,4 (Taf. 51,8 [nach Köster 1965/66]). Von Zonen eingefaßtes Metopenband auf Hals-Schulterpartie und unterhalb des Bauchumbruchs. Ausschließlich Ritztechnik. Ton grauschwarz, mit hellbraunen Flecken, Kieselsteinchenmagerung.
Mittelrhein. Landesmuseum Mainz, Inv.-Nr. 0,1733.
Lit.: R. Stampfuß (1929) 168 Taf. 6, 16. - Chr. Köster, Prähist. Zeitschr. 43/44, 1965/66, 2ff. Taf. 21,5.
1981 Müller-Wille, Michael / Oldenstein Jürgen: Die ländliche Besiedlung des Umlandes von Mainz in spätrömischer und frühmittelalterlicher Zeit. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission Band 62. 1981, S. 261-316.

S. 302: [Römische Siedlungsstellen und spätrömische Fundstellen] Nr. 157 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms. Gewann „Auf dem Heidenacker“, Flur „Gelbfeld“. – Römische Villa: Ziegel, Mörtelreste, bemalter Wandputz, Fibeln, Keramik, Mauerreste und Bronze- und Eisenfragmente. – Fundjahr: 1844. Datiereung: 2./3. Jh. – Bayer, Rheinhessen 171; Ortsakte.
Nr. 158: Gabsheim, Kr. Alzey-Worms. Gewann „Am Borkrech“. – Einzelfund: Leistenziegelbrocken, möglicher-weise römische Siedlungsstelle. Datierung nicht näher bestimmbar. – D. Curschmann, Aus der Geschichte von Dorf und Gemarkung Undenheim. Sonderheft zum Festbuch des „Männergesangvereins 1894 Undenheim“ bei seinem Jubiläum am 1.-3. Juli 1950 (passim).
Gabsheim, Kr. Alzey-Worms. Spätrömische Funde aus der Gemarkung, ohne nähere Fundortangabe. – Im FMRD [Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland] IV, 1 (1960) Nr. 1026, 2-4 sind drei Münzen später Zeitstellung erwähnt. 1 Constantin I. (320-324) Cohen 123/2 und Magnentius (§50-353) Cohen 7,20.
S. 312: [Frühmittelalterliche Fundstellen] Gabsheim, Kr. Alzey Worms. Fundstelle nicht näher bestimmbar. – Streufunde aus Gräbern (1880 und später), darunter spätrömische Tierkopfschnalle, Bügel-, Vogel- und Scheibenfibeln, Ohr und Fingerring, Schnallen, Perlen. 6.-7. Jh- - Westdeutsche Zeitschrift 6, 1886, 306; Rupp, Zelleneinlage 111; 115; Kühn, Süddeutschland 198ff. Nr. 80-83.
1987 Göldner, Holger: Studien zu rhein- und moselfränkischen Bügelfibeln. Marburg 1987, S. 42-44 (Marburger Studien zur Vor- und Frühgeschichte Bd. 8.1 und 8.2)

S. 42-44 Gabsheim
199 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Altkr. Worms, Rhld.-Pflz.
Einzelfund
Mainz, MRLM N 3150
Kühn (1940) 359, Taf.111,49/6. - ders. (1974) 199,1137, Taf.29,80; 310,49/1
VII:9/m/V/1/C/- Bronze L. 124,0 B. 63,4 LB-Index 1,9 Gew. 75,0
Dekor
Kopf: zweizonig; Felder durch Flechtband mit flankierendem Zahnschnitt getrennt; beide Felder mit Flechtband- und Tierstilelementen. Bügel: randbegleitend Flechtbandelemente; stark erhöhter Mittelsteg unverziert. Fuß: zweizonig; Innenfeld mit Flechtbandelementen, Außenfelder mit S-Haken und geometrischen Elementen (stark stilisierter Astragal): Tierkopf: gewölbt; y-förmiger Augen-Nasensteg; schräg stehende spitzovale Augen; Maulpartie quergerippt; Kopfende abgesetzt Rückseite: Kopf plan mit erhöhtem Rand; Fuß plan, Knöpfe, Bügel und Tierkopf hohl; zwei Achslager, weiter Abstand; Nadelrast nach rechts geöffnet
Zustand: gut; Nadelkonstruktion fehlt
Technik: flacher Kerbschnitt; Schneidespuren in Höhlungen Knöpfe, Bügel und Tierkopf
Abnutzung: Knöpfe, Mittelsteg Bügel und Tierkopf
Datierung: zweite Hälfte 6. Jahrhundert

200 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Altkr. Alzey, Rhld.-Pflz.
Einzelfund
Mainz, MRLM N 3155
Kühn (1940) 241, Taf.94,28/4. - ders. (1974) 199,1021, Taf.30,81 ; 296,28/2
VII:10/I/R/1/A/- Silber, vergoldet L. 87,0 B. 40,3 LB-Index 2,1 Gew. 18,0
Dekor
Kopf: schachbrettartig zusammengestellte Strichgruppen; randbegleitender Grat; Rand mit gegenständigen Dreieckspunzen in Niello. Bügel: randbegleitend je drei Grate; erhöhter Mittelsteg mit Kreisaugenpunzen. Fuß: zweizonig; Felder durch drei Vertikalgrate getrennt; beide Felder mit Mäander; randbegleitend Grat; Rand mit gegenständigen Dreieckspunzen in Niello. Tierkopf: gewölbt; Nasensteg mit Dreieckspunzen in Niello; rundliche Augen mit betonter Umrandung; unter Augen liegende Felder quergerippt; horizontaler Schlußsteg
Rückseite: Kopf, Fuß und Bügel plan, Tierkopf hohl; ursprünglich zwei Achslager, mittlerer Abstand; Nadelrast
Zustand: gut; linkes Achslager mit Teil Kopf ausgebrochen, rechtes fragmentiert; Nadel fehlt; Fuß links zwei gußbedingte Durchbrüche
Technik: -
Abnutzung: besonders Knöpfe und Tierkopf
Datierung: zweite Hälfte 6. Jahrhundert

201 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Altkr. Alzey, Rhld.-Pflz.
Einzelfund
Mainz, MRLM N 3167 paarig mit 202
Kühn (1932/33) 119, Taf.22,10. - ders. (1940) 204, Taf.84,21/18. - ders. (1974) 200, 900, Taf.30,83.83a; 277,21/6
I:5/a/R/-/A/- Silber, vergoldet erh.L. 71,6 erh.B. 40,5 LB-Index - Gew. 12,6
Dekor
Kopf: flächendeckend Rautendekor; randbegleitend zwei Grate, abwechselnd gekerbt. Bügel: randbegleitend Zickzackband und Grat; erhöhter Mittelsteg mit punktierter Zickzacklinie in Niello; Abgrenzung gegen Fuß durch gekerbten Horizontalgrat. Fuß: randbegleitend Zickzackband und Grat; Mittelsteg mit gegenständigen Dreieckspunzen in Niello; Fußende abgeflacht, Einstiche
Rückseite: Kopf und Fuß plan, Bügel gewölbt; zwei Achslager, weiter Abstand; Nadelrast mit Kreuzschraffur
Zustand: mäßig; Knöpfe 1 bis 4 fehlen; Ausbruch Fuß unten links; Nadelkonstruktion fehlt
Technik: -
Abnutzung: insgesamt abgenutzt, besonders Knöpfe und Bügelzenit
Datierung: erste Hälfte bis Mitte 6. Jahrhundert

202 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Altkr. Alzey, Rhld.-Pflz.
Einzelfund
Mainz, MRLM N 3168 paarig mit 201
1:5/a/S/-/A/- Silber, vergoldet L. 81,4 erh.B. 35,0 LB-Index - Gew. 12,6
Dekor und Rückseite: wie 201; Nadelrast ohne Kreuzschraffur. Zustand: schlecht; Knöpfe 1, 3 und 5 fehlen, 2 weggebrochen; Bruch Bügelzenit; Ausbruch Fuß unten rechts; Nadelkonstruktion fehlt. Technik: Steinbetten mit Zentrierbohrer hergestellt und mit weißer Masse gefüllt. Abnutzung und Datierung: wie 201

203 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Altkr. Alzey, Rhld.-Pflz. (Der Fundort ist nicht endgültig gesichert)
Einzelfund
Mainz, MRLM N 3169 unveröffentlicht 1:5/f/R/-/A/x Silber, vergoldet erh.L. 43,6 B. 56,4 LB-Index - Gew. 10,8 Dekor
Kopf: symmetrisch angeordnete Spiralranken; randbegleitend Grat. Bügel: randbegleitend Zickzackband; erhöhter Mittelsteg mit Kreisaugenpunzen in Niello. Fuß: desgl.
Rückseite: Kopf plan, Bügel und Fuß hohl; zwei Achslager mit Spiralresten, weiter Abstand; Nadelrast
Zustand: schlecht; Fuß nur im Ansatz erhalten; Knöpfe 2, 3 und 4 ausgebrochen; Spirale fragmentiert, Nadel fehlt
Technik: eckiger Kerbschnitt mit Schneide- bzw. Glättspuren
Abnutzung: Knöpfe und Bügelzenit
Datierung: erste Hälfte bis Mitte 6.Jahrhundert

204 Gabsheim, Kr. Alzey-Worms, Altkr. Alzey, Rhld.-Pflz. (Der Fundort ist nicht endgültig gesichert)
Einzelfund
Mainz, MRLM N 3169
Kühn (1940) 146, Taf.77,11/19 (falsche Fibel abgebildet). - ders. (1974) 199, 696, Taf.30,82; 257,11/4
I:5/f/S/-/B/x Silber, vergoldet L. 88,9 B. 56,9 LB-Index 1,6 Gew. 33,5
Dekor
Kopf: symmetrisch angeordnete Spiralranken; randbegleitend gekerbter Grat.
Bügel: randbegleitend Zickzackband, von zwei Graten begleitet - der äußere gekerbt; Mittelsteg mit Flechtband in Niello. Fuß: desgl.; gekerbter Grat fehlt; Fußende abgeflacht, gekerbter Grat in Winkelform
Rückseite: Kopf plan mit erhöhtem Rand; Fuß plan, Bügel hohl; zwei Achslager mit Spiralresten, weiter Abstand; Nadelrast mit Kreuzschraffur
Zustand: gut; Spirale fragmentiert, Nadel fehlt
Technik: qualitätvoller Kerbschnitt
Abnutzung: insgesamt abgenutzt, besonders Knöpfe, Bügelzenit und Fußende
Datierung: erste Hälfte - Mitte 6.Jahrhundert.

1993 Deutsche Projekt Union: Gutachten Standortsuche für eine Sonderabfalldeponie in Rheinland Pfalz. Endbericht Essen 1993.

S. 216 und Karte 37 soll sich sw. von Gabsheim nördlich der Dachsgewann "eine vom Landesdenkmalamt vermutete Fundstätte" befinden.

1995 Museumsausstellung zur Hallstattzeit im Museum Alzey.
Wandkarte, die einen hallstattzeitlichen Grabhügel südlich von Gabsheim angibt. [wohl nach Jahresbericht der Denkmalpflege 1930. Nach Pachali, S. 201, im Jahr 1970 nicht mehr erkennbar.
1998 Koch, Alexander: Bügelfibeln der Merowingerzeit im westlichen Frankenreich. Mainz 1998 (Röm.-Germ.-Zentralmuseum Monographien 41,1/2.

S. 691: [Bügelfibeln mit zickzackverziertem Rand]: 94. Gabsheim, Kr. Alzey-Worms (D) Kühn, Süddeutschland, Taf. 277 Nr. 21,6.

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© Rudolf Post, Februar 2010

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