Zur Archäologie von Gabsheim
1. Einführung - Die Vor- und Frühgeschichte von Gabsheim
Scherbe aus der Römerzeit
Das Dorf Gabsheim mit seiner Gemarkung liegt in einer alten Kulturlandschaft. Im Rheinknie südlich von Mainz gelegen, ist diese leicht hügelige und sehr fruchtbare Landschaft schon seit alters her von Menschen besiedelt. Steinwerkzeuge und Scherben aus stein- und bronzezeitlichen Kulturen sind in der Gemarkung von Gabsheim gefunden worden, die diese frühe und andauernde Besiedlung bezeugen. Bisher haben sich aber in der Gemarkung von Gabsheim keine bedeutenden früh- und vorgeschichtlichen Siedlungs- oder Begräbnisplätze nachweisen lassen, jedenfalls sind keine systematisch erforscht. Auch die römerzeitlichen Besiedelungsspuren sind nicht gerade systematisch erforscht, wenn auch im Jahr 2006 erstmals eine modernen wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Ausgrabung eines römerzeitlichen Kellers in der Gemarkung Gabsheim stattgefunden hat (weiteres dazu auf einer der nächsten Seiten). 
Aus dem frühen Mittelalter ist ebenfalls nichts erhalten. Ein fränkischer Friedhof aus der Gründungszeit Gabsheims ist nicht bekannt, wenn auch die Tatsache, dass im 19. Jahrhundert mehrere in Gabsheim gefundene Bügel- und Scheibenfibeln aus der Völkerwanderungszeit an das Mainzer Museum verkauft wurden, auf einen größeren Begräbnisplatz schließen läßt.
Die vielen Kriege und Verwüstungen, die immer wieder das Land heimsuchten, haben dafür gesorgt, dass kein Bauwerk aus dem frühen und hohen Mittelalter erhalten ist. Das älteste ist wohl der Chor der Pfarrkirche aus dem späten 14. Jahrhundert. Die geringen archäologischen Zeugnisse in Gabsheim sind wohl auch dadurch bedingt, dass so gut wie alle Teile der Gemarkung seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt wurden und dass eventuell vorhandene Siedlungsreste, Grabhügel usw. längst vom Pflug beseitigt sind.
Auf den folgenden Seiten habe ich einmal zusammengetragen, was über archäologische Funde aus der Gemarkung Gabsheim in der bisherigen Literatur dargestellt ist. Ich begnüge mich dort, die Texte und ggf. Abbildungen wiederzugeben. Am Ende dokumentiere ich Funde, die in privaten Sammlungen in Gabsheim erhalten sind. Die Kapitel sind zeitlich gegliedert. Ich beginne mit den frühesten Nachrichten aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und ende in der Gegenwart. Falls jemand weitere Hinweise zu diesem Thema hat, so würde ich mich freuen, wenn er mir davon Mitteilung machte.

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© Rudolf Post, Februar 2010

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